Rudern, Schöpfen, Rudern

The world famous Linthkanalfahrt – letztlich hatten sich immerhin zehn Wagemutige vom Seeclub angemeldet. Und das will etwas heissen, denn was hatte man vorab nicht so alles gehört: die gefährlichen Stromschnellen, abgesoffene Ruderboote, Rettungsschwimmer am Ufer zur Absicherung…
Ohne Logistik geht gar nix
Es war klar: wir brauchten den Hänger, die zwei Boote – Prosecco und C-Lion – mussten rechtzeitig und sicher darauf verstaut werden. Dann die Frage, wie lange man denn zum Startpunkt brauche, inklusive Abladen und Parken… Kurz gesagt, wir waren dann so frühzeitig in Weesen, dass noch gemütlich Zeit für Kafi und Gipfeli blieb.


Facts and Figures

Facts and figures
Einmal im Jahr Ende Juni lädt der Ruderclub Rapperswil-Jona zur Fahrt auf dem Linthkanal ein. Die Route geht von Weesen am Walensee zum Obersee bis nach Rapperswil. Dort endet die Tour am Ruderclub – mit leckeren Fischchnusperli. Insgesamt sind das etwa 30 Kilometer. Highlight ist die – in der Regel nasse – Durchfahrt durch die Stromschnellen bei Ziegelbrücke. Aus Sicherheitsgründen sind nur gesteuerte 4er zugelassen. Und falls doch mal ein Boot volllaufen oder gar kentern sollte, stehen Rettungsschwimmer parat, um einzugreifen. – Dieses Jahr nahmen 10 Boote verschiedener Clubs teil.


Das Sicherheitsbriefing ist obligatorisch. Die Veranstalter vom Ruderclub Rapperswil-Jona hatten grossformatige Übersichten und Fotos vorbereitet.

Und dann ging es los: Einwassern, wobei hier schon das erste Mal die Füsse nass wurden. Machte aber nichts, war ja ein warmer Tag….



Alle drei Minuten startete ein Boot
Ein paar Schläge zum Einrudern, dann das Boot vor der Einfahrt des Linthkanals in Position bringen – und auf den Pfeifton warten. Denn die teilnehmenden Boote fuhren in einem getakteten Abstand in den Kanal ein, damit es später an den Stromschnellen nicht zum Stau kommt.
Ruhig ziehen die letzten Häuser von Weesen an uns vorbei, dann nur noch Grün – links und rechts, mal dicht, mal weniger dicht bewachsen. Gelegentlich sind am Ufer Schwimmer zu sehen, Spaziergänger oder Velofahrer. Der erste Teil: extrem gemütlich.
Keine 5 Sekunden “Waschmaschine”
Nur der Steuermann hatte den kompletten Über- und in diesem Fall den Vorausblick. 50 Meter vor der kritischen Stelle gab es eine kurze Warnung. Dann ging alles ganz schnell: der Bug senkt sich, Wasser von allen Seiten, wir rudern weiter, weichen einem querstehenden Boot aus, sind durch – und bis zur Oberkante vollgelaufen :-))
Boot Horgen 1:
Boot Horgen 2:
Aber nicht alle kamen so gut durch wie wir….
Halbzeitpause
Gut dass jedes unserer Boote genügend “Schöpfgerät” dabei hatte. Wobei nach etwa 15 Minuten das Gröbste schon wieder beseitigt war. Den Rest kippten wir dann in Schmerikon auf die Wiese, wo wir nach der Hälfte der Strecke zum Pausieren an Land gegangen waren.


Endspurt
Die zweite Etappe von Schmerikon bis zum Ruderclub in Rapperswil, also praktisch einmal die ganze Länge des Obersees, das war dann noch eine kleine Herausforderung. Denn dank auffrischendem Wind und jeder Menge Motorboote gab es ordentlich Wellengang. Also hiess es: durchziehen!
Die “Belohnung” am Zielort war es dann wert – Fischchnusperli, Salat und dazu ein kaltes Getränk. Und im Hintergrund flimmerten bereits als Endlosschleife die Bilder von der Stromschnellen-Challenge über eine Leinwand….
Einpacken, Heimfahren, Auspacken – finito
Auch die Rückkehr klappte dank eingespielter Logistik reibungslos. Autos und Hänger in Weesen holen, in Rappi zusammen aufladen – und in Horgen am Seeclub zusammen wieder abladen. Auch wenn wir das ja nicht jeden Tag machen – jeder Handgriff sass!



Ein grosser Dank am Ende allen, die dabei waren – und Petrus für das gute Wetter. Wir freuen uns schon auf die Linthkanal-Challenge 2023!
Team C-Lion: Bernd, Valentin, Tugba, Christian, Julia
Team Prosecco: Hermann, Douglas, Erika, Sebastian, Monika
Backup: Ruedi Hitz